Kirschlorbeer oder Lorbeerkirsche – das ist hier die Frage

Kirschlorbeer oder Lorbeerkirsche – das ist hier die Frage

Eigentlich ist es keine Frage, denn richtig heißt das Rosengewächs Lorbeerkirsche – lateinisch Prunus Laurocerasus. Seinen Namen erhielt der Strauch durch die Kirsch ähnlichen Früchte, die wie Kirschen mit einem Stein versehen sind, und den lorbeerähnlichen Blättern. Vor allem als Zierstrauch ist der Strauch in Gärten und Parks, aber inzwischen auch in der Wildnis zu finden.

Herkunft und Bodenanspruch

Die Lorbeerkirsche kommt ursprünglich aus dem asiatischen Teil unserer Erde, genau gesagt aus Kleinasien. Aber auch im Kaukasus und dem Balkan ist er schon länger bekannt. Bereits im Mittelalter trat der Kirschlorbeer seinen Siegeszug in den strengen englischen Gärten an, welche den winterharten und genügsamen Strauch schnell für sich entdeckten. Inzwischen gibt es über 20 Sorten des fast immergrünen Strauches. Einige davon sind für kalte Regionen besser geeignet als andere. Und auch im Wuchs unterscheiden sie sich. Seine Genügsamkeit ist bekannt und macht den Strauch zu einer idealen Hecke sowohl im Schatten als auch in der Sonne. Auch bei den Anforderungen an den Boden zeigt sich die Lorbeerkirsche bescheiden, denn hohe Anforderungen stellt sie nicht.

Beschreibung

Besonders auffällig sind die glänzenden, meist lederartigen Blätter. Die Formen der Blätter reichen von breitwachsend und großblättrig bis schmal und hoch wachsend. Kirschlorbeer ist auch im Winter grün. Erst ab Temperaturen von minus 20° Celsius erfrieren die Blätter und fallen ab. Von April bis Juni steht der Strauch in Blüte. Die Blüten sind kleine Rispe von etwa 10 bis 12 Zentimetern. Sie stehen aufrecht auf den Zweigen. Beim Aufblühen erscheinen weiße Blütenblätter. Aus den Blüten entwickeln sich später die Früchte. Diese sind etwa im September zu sehen. Anfangs grün werden sie später schwarz.

Die Blätter der Lorbeerkirsche verströmen einen Duft, der an Bittermandel erinnert. An der mittleren Ader des Blattes befinden sich kleine Drüsen, die den Duft verströmen und einen klebrigen Nektar produzieren, der vor allem Ameisen anzieht.

Der Kirschlorbeer im Garten

Selbst langsamer wachsende Sorten sind für kleine Gärten eher nicht geeignet, da der Strauch sich schnell vermehrt und schneller wächst als andere Sträucher. Dazu brauchen die Büsche viel Platz und müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden. Der Rückschnitt darf großzügig erfolgen und auch ein Auslichten ist im Frühjahr möglich. Selbst ein kompletter Rückschnitt bis knapp über den Boden ist möglich. Der Strauch treibt aus dem Wurzelstock meist schnell wieder aus.

Obwohl der Kirschlorbeer sehr schnellwüchsig und pflegeleicht ist, kann der Strauch von Krankheiten befallen werden. Die Pilzkrankheiten echter und falscher Mehltau sowie die Schrottschusskrankheit machen dem Strauch zu schaffen. Manchmal  bleibt nur die Behandlung mit Fungiziden. Betroffene Pflanzenteile sollten abgeschnitten und verbrannt oder anderweitig entsorgt werden. Sie dürfen nicht auf dem Kompost geworfen werden.

Achtung! Giftig!

In der Türkei wird der Strauch seiner Früchte wegen angebaut, die sehr süß schmecken . Aus den Früchten werden Gelees und Marmeladen gefertigt. Vorsichtig sollte man im heimischen Garten sein, wenn Kinder da sind. Die Samen in den Früchten als auch die Blätter sind giftig.